Marillenknödel mit weißer Schokolade und Kokos (glutenfrei)

Ich wünschte, es könnte immer Sommer sein! Laue Abende, lächelnde Menschen, prall gefüllte Marktstände und Energie ohne Ende… Ich liebe diese Jahreszeit! Passend zur Aprikosensaison gibt es heute Marillenknödel – in meiner etwas aufgemotzten, sommerlichen und – oha! – glutenfreien Version! Dazu habe ich das Grundrezept etwas abgewandelt und mit Kokosmehl, Raspeln und einem flüssigen Kern aus weißer Schokolade ein wenig Richtung Raffaello getwistet – klingt nicht nur köstlich, sondern ist es auch ♥ Vor allem, wenn man die kleineren, aber um so saftigeren und süßeren Aprikosen auf dem Markt bekommt. Wer Kokos nicht mag und dafür kein Problem mit Gluten hat, nimmt einfach normales Weizenmehl und Semmelbrösel! 

Sonne = Energie! = Sommer-Rezepte in der Pipeline

Bevor wir zusammen in die Marillenknödel-Materie einsteigen, gibts aber noch ein kleines „sorry“ dafür, dass ich zwei Wochen in Folge an Aprikosen herumdoktore. Denn eeeeigentlich hätte ich heute am liebsten einen zartrosa-glasig gebeizten Lachs gepostet, aber wie das ja manchmal beim Trial-and-Error und als Autodidakt/Pingel ist: Ich bin noch nicht vollends zufrieden mit der Konsistenz des Fisches und muss da noch mindestens einen weiteren Testlauf starten. Und auch die Ananas-Thaibasilikum-Limo ist noch nicht straight und ausgereift genug. Zumal ich da noch nach der besten Verwendung hinsichtlich Cocktail-Rezepten suche. Ideen oder Vorschläge? 🙂

Mein Blog spiegelt natürlich nur einen Bruchteil dessen wieder, was ich neben meinem Restaurantjob so treibe… Ich bewundere Blogger, die Content wie aus magischen Konfetti-Kanonen abfeuern und gefühlt jeden Tag ein neues kreatives Rezept (natürlich mit unfassbar ästhetischen und gut gestylten Bildern) posten. Krieg ich schlicht und einfach nicht hin. Aber vielleicht gibt es andererseits auch nicht so viele, die sich beispielsweise mit selbstgemachtem Blätterteig aufhalten? Oder den Lachs in einer Woche 4 mal (!) beizen, weil das Ergebnis perfekt sein soll?

Plus: Das Leben hat momentan ja auch noch so ein paar Nebenprojekte zu bieten. Hauskauf und Umbau rücken langsam in greifbare Nähe (mehr dazu bald). Meine Führerscheinprüfung ebenso. Nachdem ich mit meiner Bummelei mehr als 2 Jahre dafür gebraucht habe, kann ich es 1) selbst kaum glauben, und muss mich 2) erst an den Gedanken gewöhnen, keine Schwätzchen mehr mit meinem tapferen Fahrlehrer Cem zu haben! Außerdem gibt es an den lauen Sommerabenden, an denen ich nicht arbeiten muss, jede Menge Spiel, Spaß und Spannung mit kulinarischen Freunden, der Familie und derzeit einem Haufen Sport. Ich funktioniere schlicht und einfach solarbetrieben und könnte momentan Bäume ausreißen. Wenn doch der Tag nur genug Stunden hätte, Energie hab ich nämlich für noch ein paar mehr pro Tag! 🙂

Knödeliges Vergnügen ohne Gluten!

An Marillenknödeln habe ich mich versucht, weil ich in den letzten Wochen die saftigsten und verführerischsten Zuckeraprikosen an einem Wochenmarkt-Stand entdeckt habe und mich daran schlichtweg kaputt essen könnte. Denn obwohl im Sommer gefühlt alle tollen Obstsorten Saison haben – was man auf den deutschen Wochenmärkten manchmal so findet, wird meinen  verwöhnten Erwartungen leider nicht so richtig gerecht. Viele viele Sommer an der sonnengeküssten Adriaküste haben mir schon früh eingebläut, wie eine richtige Tomate schmeckt, wie unfassbar süß und saftig Pfirsiche schmecken können. Und der schwere und lasziv-verführerische Duft von Feigenbäumen… Wie soll ich da noch auf die Idee kommen, hier in Deutschland importierte und schrumpelige Feigen zu kaufen?

So schauen sie aus, wenn wir sie in Dalmatien frisch pflücken…

Wie nerdig ich dahingehend bin, merke ich, wenn ich mit meinem derzeit liebsten Food-Buddy Sophia darüber konferiere, welcher Händler den besten Pulpo verkauft, wo der Salat spannend ist und wooooo in Köln es beispielsweise die beste Burrata gibt. Der oben erwähnte Haufen Sport kommt nämlich nicht von ungefähr. So eingehend, wie ich mich tagein tagaus mit Essen (cogitatione, verbo et opere) beschäftige, muss ich einfach alle zwei Tage meine Runde am Rhein einlegen, sonst gehe ich auf wie ein Hefekloß.

Marillenknödel sind eine richtig tolle Alternative zu Kuchen, Crumbles und Co. Marmeladen reizen mich ja eh nicht, weil ich absolut niemand bin, der süß frühstückt. Wenn überhaupt. Die Knödel lassen sich übrigens toll vorbereiten und einfrieren. Ich habe mich aus den zahllosen Varianten an Teigen für einen Kartoffelteig entschieden. Wie gesagt, ich habe einige glutenfreie Bekannte und dachte, dass ich mal dahingehend tüfteln könnte. Außerdem mag ich gerne Rezepte, die nicht durch die Bank weg pappsüß sind. Hier ist der Teig nur leicht gesüßt und dafür die Füllung richtig schön saftig, fruchtig und zuckrig. Die karamellisierten Kokosraspel geben dem Ganzen zum Schluss noch einen tollen Crunch!

Rezept für Marillenknödel (ergibt 12 Stück)

Ihr benötigt:

  • 12 Aprikosen
  • 1/2 Tafel weiße Schokolade
  • 5 EL Zucker
  • 650 g mehligkochende Kartoffeln
  • 1 Ei
  • 2 EL Speisestärke
  • 5 EL Kokosmehl
  • 5 EL Kokosraspel
  • 1/2 Tafel weiße Schokolade
  • 2 EL Butter
Schritt I: Teig für die Marillenknödel und die Aprikosen vorbereiten

Heizt Euren Backofen auf 160 °C vor und stecht die Kartoffeln derweil ungeschält mit einer Gabel von allen Seiten einmal ein. Sie dürfen nun für eine Stunde im Ofen backen. Im Anschluss noch heiß pellen und durch eine Kartoffelpresse drücken oder stampfen. Etwas ausdampfen lassen und dann die Speisestärke, 2 EL Zucker, eine Prise Salz und das Ei hinzugeben. Zuletzt das (Kokos-) Mehl einarbeiten, bin ein knet- und formbarer Teig entsteht.

Vorsicht: Die Menge des Mehls kann nach Gefühl angepasst werden, je nachdem wie groß das Ei oder wie trocken die Kartoffel sind 😉

Während die Kartoffeln backen, könnt Ihr schonmal die Aprikosen vorbereiten, das heißt entkernen und mit Schokolade füllen. Ich habe übrigens den besten Trick für das Entsteinen von Aprikosen letztens irgendwo im Internet gelesen:

Einfach einen hölzernen Kochlöffel nehmen und den Aprikosenkern mit dem Stiel des Löffels aus der Frucht drücken. Dazu nehmt Ihr die gewaschenen Aprikosen in die eine Hand und setzt den Löffelstiel in der Vertiefung an, an der der Stiel der Frucht war. Dann einmal drücken und der Kern ploppt easy vorne raus, ohne dass ihr die Aprikose dafür aufschneiden müsst!

Nun die Schokolade in 12 Stückchen brechen oder teilen und die Aprikosen damit füllen.

Schritt II: Let’s roll – Marillenknödel formen und garen

3, 2, 1, Knödelaction: Den Teig in 12 Teile aufteilen und auf einer ggf. bemehlten Arbeitsfläche zu recht dünnen Kreisen ausrollen. Den Teig flach in die Hand nehmen, eine schokoladisierte Aprikose in die Mitte legen und den Teig sorgfältig um die Aprikose schlagen. Vorsichtig festdrücken, so dass keine Luft rein oder rauskommt und der Teigmantel die Frucht komplett umgibt. Schließlich soll das safig-süße Innenleben auch im Marillenknödel bleiben 🙂

Marillenknödel

Die Knödel mit etwas (Kokos-) Mehl bestäuben und zeitnah zubereiten. Man kann sie an diesem Punkt auch bis zur späteren Zubereitung problemlos einfrieren. Nur zulange frisch sollte man sie nicht stehen lasen. Wenn sie anfangen zu trocknen, bekommen sie leicht Rissen und dann isses schnell vorbei mit der Knödel-Kocherei.

Bringt in einem großen Topf reichlich Wasser zum Kochen und gebt die Knödel vorsichtig hinein. Vielleicht braucht Ihr je nach Menge und Größe Eurer Marillenknödel auch eher 2 Töpfe? Ganz sachte mit einem Holzlöffel umrühren, damit die Marillenknödel nicht am Topfboden oder aneinander festpappen. Nun ganz sachte für etwa 12-15 Minuten simmern lassen. Die Garzeit hängt natürlich auch von der Größe der Knödel ab. Ich hatte ziemlich kleine, da haben 12 Minuten völlig ausgereicht.

Schritt III: Brösel/KokosRaspel bräunen und Marillenknödel servieren

Während die Marillenknödel köcheln, zerlasst Ihr nun bei mittlerer Hitze die Butter in einer Pfanne. Gebt den restlichen Zucker und Kokosraspel (wahlweise auch Semmelbrösel) hinein und rührt beständig, bis die Raspel anfangen, zu bräunen und der Zucker karamellisiert und sich mit dem Rest vermischt. Vom Herd nehmen.

Marillenknödel

Die garen Marillenknödel vorsichtig mit einem Schaumlöffel aus dem Topf nehmen, kurz abtropfen lassen und sofort in den Bröseln wälzen. 1-2 EL Brösel und die Marillenknödel auf Tellern anrichten und servieren… Guad’n! ♥

Marillenknödel

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