Grapefruit-Campari-Sorbet

Lieber Frühling, so langsam komm ich mir verarscht vor: Während ich auf dem Küchentisch grade fleißig mein Grapefruit-Campari-Sorbet geknipst und als Deko die erste – und bislang einzige! – Pfingstrose aus dem Garten geopfert habe, blubbert hinter mir ein wärmendes Chili auf dem Herd und ich trage 3 (!) Lagen an Klamotten. Draußen seit zwei Wochen grauer Himmel und graues Köln bei unter 10 °C. Watt soll das?

Auf den April-Fotos vom letzten Jahr sehe ich: Weißwein-Abende an der Rheinpromenade, blühende Pfingstrosen-Sträucher im Garten und Sonnenbrand-Selfies. Jaja, da hast Du noch gehalten, was Du uns hier seit einem Monat versprichst! 🙁 In 5 Wochen wird bei uns geheiratet – können wir uns bitte drauf einigen, dass Du bis dahin aus den Puschen kommst und ich endlich die Heizung zuhause abstellen kann?? Danke!

1001 Eis- und Sorbet-Ideen!

Außerdem habe ich seit ein paar Monaten richtig Spaß an Eis und Sorbets entwickelt. Ich kann’s momentan trotz fehlender Eismaschine kaum erwarten, diverse Sachen auszuprobieren, sobald das Wetter ansatzweise mitspielen sollte. Und wer bei mir schon zu Gast war, weiß, dass ich abgefahrene Eissorten als Menü-Komponenten liebe! Easy vorzubereiten und machen immer was her!

Hinter dem Fondant au chocolat versteckt: Selbstgemachtes Salz-Karamell-Eis

Falls übrigens jemand Empfehlungen hinsichtlich einer guten Eismaschine hat, bin ich sehr offen! Manuell klappt es zwar auch, wenn man regelmäßig ans cremig-rühren denkt, aber komfortabler wäre es ja doch mit einer Maschine. Da wir in absehbarer Zeit aus unserer viel zu kleinen Wohnung ausziehen wollen und eine geräumige Küche Teil des Plans ist, liebäugele ich seit ein paar Monaten mit diversen Modellen. Am liebsten ein „autonom“ kühlendes Gerät wie dieses (Provisionslink), bei dem man die Kühlschüssel nicht vorher im Tiefkühlfach auf Betriebstemperatur bringen muss. Hat irgendjemand Erfahrungen und/oder Empfehlungen für mich?

Das karamellisierte Limoncello-Parfait mit kandierten Veilchen vom 3. kulinarischen Donnerstag 🙂

Derzeit geistern mir nämlich die abgefahrensten Kombinationen durch den Kopf, die ich entweder auf einem extra Pinterest-Board festhalte oder mir einfach so notiere. Parmesan-Eis, Fenchel-Eis, samtig-schwarzes Lakritz-Eis… Oder der Traum, meinen Gästen den nächsten Spargel im Dessert unterzujubeln: Spargel-Eis mit Kürbiskernöl und Erdbeer-Ragout? Spannend oder eklig? Daniel findet die Vorstellung sehr fies, haha  😀  Apropos Traum: Der Supperclub, Gastronomie-Job und Blog führen gemeinsam dazu, dass mein Hirn momentan kaum noch vom Thema Essen loskommt. Ich lag vergangene Nacht sage und schreibe 4 Stunden schlaflos wach und habe über Desserts nachgedacht. 4 Stunden! Ob das noch lustig oder schon bedenklich ist… keine Ahnung! Aber ich will ne Eismaschine!  😀

Leider hat nur das Matcha-Eis es aufs Foto geschafft

Grüntee-Eis (das schwarze Sesam-Eis hat es leider an dem Abend nicht mit aufs Foto geschafft)

Um wieder zu den wesentlichen Dingen zurückzukommen: Lasst uns einfach so tun, als sei der Himmel blau und die Luft duftig mild. Ertränkt dieses süß-rosa-herbe Grapefruit-Campari-Sorbet (mein Zwischengang vom letzten kulinarischen Donnerstag) in gläserweise Cremant und haltet durch, bis der Frühling endlich da ist!

Rezept Grapefruit-Campari-Sorbet (etwa 4 Portionen)
Zutaten Grapefruit-Campari-Sorbet

Die Zutaten für das Grapefruit-Campari-Sorbet

Ihr benötigt:

  • 200 ml Grapefruit- oder Orangensaft
  • 80 ml Campari
  • 50 g Puderzucker (plus 1 EL)
  • 1 Eiweiß

Info: Ihr könnt natürlich je nach Geschmack ein bisschen mit den Mengen spielen, allerdings solltet ihr bedenken, dass Alkohol und Zucker das Gefrieren der Masse aufhalten. D.h. zuviel davon und ihr habt eher einen Slushy, aus dem sich keine Bällchen portionieren lassen.

Schritt I: Sorbet-Masse

Zutaten Grapefruit-Campari-Sorbet

Rührt den Puderzucker zunächst mit wenig Campari an, damit sich keine Klümpchen bilden, dann kommen der restliche Campari und der Grapefruit-Saft dazu und alles wird gründlich verrührt. Gebt die Masse in eine Schüssel und stellt diese für 1 h ins Tiefkühlfach. Nach einer Stunde sollte die Mischung an den Ränder zu gefrieren beginnen.

Schritt II: Eischnee unter das Grapefruit-Campari-Sorbet heben

Eiweiß für das Grapefruit-Campari-Sorbet

Schlagt das Eiweiß halbfest auf und lasst dann während des Rührens den zusätzlichen EL Puderzucker einrieseln. Ein bisschen wie bei einem Baiser. Der Puderzucker macht den Eischnee fester und kompakter.

Grapefruit-Campari-Sorbet

Den Eischnee sorgfältig unter die kalte Grapefruit-Campari-Masse heben

Hebt den Eischnee nun unter das „angefrostete“ Grapefruit-Campari-Sorbet und verrührt alles gründlich mit dem Schneebesen zu einer homogenen Masse. Der Eischnee bringt Luft in Euer Sorbet und sorgt dafür, dass Ihr es später vernünftig portionieren könnt.

Schritt III: Das Sorbet Regelmäßig cremig-rühren

In den nächsten 4 Stunden müsst Ihr jetzt nur noch daran denken, Eurem Grapefruit-Campari-Sorbet regelmäßig mit einer Gabel oder dem Schneebesen zu Leibe zu rücken. Stellt Euch den Timer so, dass Ihr die Masse alle 45 Minuten gründlich umrührt, damit der Gefrierprozess gleichmäßig abläuft.

Grapefruit-Campari-Sorbet

Fertig! 😀

Ein super Trick für sauberes Geschirr und saubere Hände: Gebt die Masse mit dem untergehobenen Eiweiß in einen Gefrierbeutel, den Ihr gut verschlossen in das Tiefkühlfach legt. Alle 45 Minuten nehmt Ihr den Beutel mit dem Sorbet und zerdrückt alle größeren Klumpen wieder, so dass die Sorbet-Masse gleichmäßig gefrieren kann. Kurz vor Schluss in eine Schüssel geben und glattstreichen.

Nach 4 Stunden ist das Grapefruit-Campari-Sorbet fest und portionierbar. Serviert es entweder pur oder zusammen mit einem leckeren Sekt oder Cremant.

Grapefruit-Campari-Sorbet

Unsere bislang einzige Pfingstrose hat für diese Foto-Session ihr Leben gegeben :/

Grapefruit-Campari-Sorbet

Oder die Variante mit Cremant…

Grapefruit-Campari-Sorbet mit Cremant

Cin cin! 🙂

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