Disclaimer: Dieses Rezept entstand in Kooperation mit Ziegenkäse aus Frankreich
Feierabend, müde, hungrig und keine Zeit, groß zu Kochen? Gotcha! Diese fancy Tartine mit rustikalem Walnussbrot, Ziegen-Camembert und eingelegten Blaubeeren geht raus an all die verhinderten Foodies da draußen, die Bock auf was dekadent leckeres, aber wenig Zeit zur Zubereitung haben. Ich sag nur: Geschmolzener Ziegen-Camembert aus Frankreich. Viiiiiel Ziegen-Camembert! 😀 Das Ganze auf frisch geröstetem Walnussbrot und getoppt mit eingelegten Blaubeeren a la NOMA… und du gleitest auf deiner Gourmet-Tartine geschmeidiger (und schneller!) in den Feierabend, als du selig „Oh la la!“ seufzen kannst 😉
Um es dir leichter zu machen, kannst du gleich hier einmal zur
Walnussbrot Rezept oder zu den
fermentierten Blaubeeren hüpfen.
Ziegenkäse aus Frankreich – so findest du den richtigen!
Vorab: Du kannst dir deine französische Ziegenkäse-Tartine natürlich auch mit einem gekauften Brot (möglichst vom Handwerksbäcker) zusammenbauen – die richtigen Toppings reißen nämlich so einiges raus. Achte einfach darauf, einen extra guten Ziegen-Camembert aus Frankreich zu verwenden! Denn wenn die Franzosen was können, dann Ziegenkäse in allen Variationen – von dezent bis intensiv, von flüssig-weich bis schnittfest und würzig. Hat bei unseren Nachbarn einfach landesweit Tradition und ist allein deshalb schon Grund genug für einen gezielten Griff an der Käsetheke oder am Supermarktregal.
Warum unbedingt Camembert? Für eine schnelle Tartine finde ich den samtigen Weichkäse perfekt. Die Kombination aus dem würzigen Ziegenmilch-Aroma und den dezenten Pilznoten der weißen Schimmelrinde ist es nämlich, die dieses Käsebrot zum Abheben bringt und auch Skeptiker überzeugt. Anders als Sorten wie Chavignol oder Tomme de chevre (lieeeebe ich!) ist der ziegige Camembert ein eher dezenter Geselle, der richtig toll mit dem nussigen Brot und den süß-salzigen Beeren harmoniert!
Worauf du beim Kauf von Ziegenkäse-Camembert achten solltest:
Je fettiger, desto schmelziger ist der Käse. Wenn du also auf laaaange Fäden geschmolzenen Käses stehst (wer nicht?!), greifst du am besten zu einem Camembert mit mehr als 45 % Fett.
Mit zunehmender Reife wird der Käse weicher und flüssiger. Und würziger! Magst du es lieber fest, kompakt und „zahm“, solltest du also einen jüngeren Ziegenkäse-Camembert nehmen. Oder halt umgekehrt – so wie ich! 😀
Du hast den perfekten Ziegenkäse aus Frankreich erwischt und willst sofort loslegen? Dann starten wir am besten gleich mit der Bauanleitung! Willst du dich an dem Walnussbrot versuchen, scrollst du dich einfach weiter durch!
Tartine mit Ziegenkäse aus Frankreich – so geht’s
Du brauchst für 4 würzig-schmelzige Tartines:
- 4 Scheiben Walnussbrot – selbst gebacken oder gekauft
- 50 g Butter
- 200 g französischer Ziegen-Camembert
- 2 EL fermentierte Blaubeeren, alternativ Preiselbeeren
- 4 EL frische Kräuter
- 2 rote Zwiebeln
- 140 ml Wasser
- 70 ml Weißweinessig
- 2 TL Zucker
- 1 TL Salz
Tartine mit Ziegen-Camembert – die Bauanleitung
- Backofen auf 220 °C vorheizen. Wasser, Essig, Zucker ud Salz in einem kleinen Topf aufkochen, bis Salz und Zucker sich unter Rühren komplett aufgelöst haben. Anschließend vom Herd nehmen.
- Zwiebeln schälen und in dünne Scheiben schneiden. Mit dem leicht abgekühlten Essig-Wasser-Gemisch übergießen und bis zum Servieren ziehen lassen. Rest halten sich luftdicht verschlossen im Kühlschrank bis zu 3 Wochen.
- Brotscheiben von beiden Seiten mit Butter bestreichen und bei mittlerer Hitze in der Pfanne goldbraun und knusprig rösten (etwa 2-3 Minuten pro Seite).
- Ziegenkäse-Camembert aufschneiden. Brotscheiben auf einem Backblech mit Backpapier verteilen und mit Camembert belegen. 6 Minuten bei 220 °C backen, bis der Käse weich ist.
- Grillfunktion anschalten und grillen, bis der Käse zu bräunen (und zu schmelzen) beginnt. Am besten bei diesem Schritt am Backofen bleiben – es kann sehr schnell gehen.
- Mit fermentierten Blaubeeren, nach Gusto gepickelten Zwiebeln und frischen Kräutern bestreuen und servieren!
Fermentierte Blaubeeren „NOMA Style“
Bin ganz ehrlich: Blaubeeren fermentieren ist nicht nur super-simpel, die Idee ist auch 1 zu 1 dem NOMA-Handbuch Fermentation entnommen und lässt sich auf so ziemlich alles übertragen. Grundsätzlich gilt: Gemüse oder Früchte werden mit Salz eingelegt und möglichst luftdicht verschlossen. Was dann passiert ist „kontrollierter Verfall“ a.k.a. Fermentation. Nicht nur, hast du am Ende ein im wahrsten Sinne des Wortes lebendiges Lebensmittel geschaffen, in dem es vor Leben und makrobiotischer Energie nur so wimmelt. Es ist auch super gesund für deinen Körper, eine gesunde Darmflora und Co.
Und last but not least? Fermentation gibt Früchten und Obst geschmackliche Tiefe, Umami, Wumms… Nenn es, wie du willst, aber es ist eine ultra-spannende (und unfassbar leichte) Methode, aus vertrauten und vermeintlich langweiligen Zutaten wahnsinnig viel rauszuholen! Die Blaubeeren bleiben zwar Blaubeeren, bekommen nach einer knappen Woche aber ein fast „käsiges“ Aroma. Super spannend! Ich habe gleich ein Kilo Blaubeeren fermentiert und nach der Fermentation (also als sie für mich spannend genug schmeckten) in kleinere Gläser abgefüllt und im Kühlschrank deponiert! Schmecken super in Saucen, Marinaden oder als Chutney zu kräftigem Käse!
Zutaten/Equipment
- 1 kg Blaubeeren
- 20 g Salz
- 1-2 passende Bügelgläser (sollte gefüllt jeweils noch genug „Luft“ haben)
- Tongewichte, um die Blaubeeren zu beschweren, alternativ reichen zwei verschließbare Gefrierbeutel pro Glas
Blaubeeren fermentieren – so geht’s
- Blaubeeren unter fließendem Wasser abwaschen und gründlich abtropfen lassen.
- Zusammen mit Salz in einer großen Schüssel vermischen, bis das Salz gleichmäßig verteilt ist.
- In die vorbereiteten (sauberen!) Gläser füllen. Blaubeeren mit einem Löffel sachte, aber mit Nachdruck festdrücken, so dass möglichst keine Lufteinschlüssen im Glas sind.
- Passendes Gewicht auflegen und verschließen. Alternativ zwei Gefrierbeutel ineinanderlegen (zur Sicherheit – wenn das Wasser ausläuft, wäre das Projekt leider ruiniert) und mit der Öffnung nach oben auf den Blaubeeren platzieren. Wasser hineingießen, bis der Gefrierbeutel die gesamte Oberfläche bedeckt. Zunächst Gefrierbeutel und dann Bügelgläser verschließen.
- An einem dunklen, warmen Ort ca. 4 Tage gären lassen. Dabei jeden Tag die Gläser kurz „entlüften“ und ab dem 4. Tag probieren. Bei Zimmertemperatur kann es ein paar Tage länger dauern. Je nachdem, wie warm es bei euch ist.
Fertige Blaubeeren im Ganzen oder portioniert im Kühlschrank verwahren. Verbrauchst du sie nicht binnen der nächsten Wochen, können sie auch portioniert eingefroren werden.
Worauf du achten solltet:
- Sei beim Wiegen akkurat. Der Salzgehalt orientiert sich am Gesamtgewicht der Früchte oder des Gemüses. Auf ein Kilo Fermentationsgut kommen 20 g (also 2 %) Salz. Entsprechend lassen die Mengen sich umrechnen,
- Arbeite sauber: Verunreinigte Gläser oder Löffel können dein Projekt schimmeln lassen. Gläser und Co. am besten kochend-heiß ausspülen und mit sauberen Utensilien arbeiten.
- Stell sicher, dass das entstehende Gas entweichen kann. Lass genug „Luft“ und fülle die Behälter nie bis zum Rand. Wie bei Kimchi oder anderen Garvorgängen entsteht bei der Fermentation Gas und kann Einmachgläser und Co. ordentlich „unter Druck“ setzen 😉 Am besten einmal täglich kurz (und vorsichtig!) öffnen und wieder verschließen.