Daniel und ich haben im Januar Zuwachs bekommen. Und… tja… ich muss sagen, das Leben zu dritt ist anstrengender, als ich dachte. Soll aber in der ersten Zeit ganz normal sein, hab ich mir sagen lassen. Danach winken irgendwann Routine und köstliches selbstgebackenes Sauerteigbrot. Nein, es geht hier nicht um ein Kind. Sondern um einen stetig wachsenden Sauerteigstarter namens Rudi Roggen. Und um Sauerteig Pfannkuchen.
Mehl + Wasser + Zeit = Magie Sauerteig
Im Grunde nur Wasser und Mehl. Und Zeit. Klingt so simpel. Und doch sind Sauerteig und generell Brot für mich pure Magie! Wer mal versucht hat, selbst gutes Brot zu backen, weiß, was ich meine. Und wer schonmal richtig gutes Brot gegessen hat, der erst recht. Weil ich aber gerade den Basics und den unterschätzten Dingen des (Küchen-) Alltags auf den Grund gehen will, ist Sauerteig mein Vorsatz Nummer 1 für 2020 gewesen. Und voila – seit Anfang Januar hege und pflege ich meinen sich stetig vermehrenden Roggensauerteig-Ansatz. Füttere, frische auf und warte sehnsüchtig darauf, dass er sich stabilisiert, zuverlässige Triebkraft entwickelt und mir die Brote meiner Träume beschert.
Die harsche Realität waren bislang überwiegend leckere, aber schwerfällige Fladen und auf der anderen Seite der Starter im Kühlschrank, der sich durch emsiges Auffrischen und Zufüttern ständig vermehrt. Aber ich gebe nicht auf – die holprige erste Phase soll normal sein und ich bleibe Woche für Woche dran.
No Waste – auch beim Anstellgut!
Allerdings ist mir das Wegwerfen von Lebensmitteln ein absoluter Graus. Deswegen habe ich mich in letzter Zeit nach leckeren Verwendungsalternativen für Sauerteig umgeschaut. Quasi no waste Rezepte, mit denen ich den konstanten Überschuss elegant verwursten kann. Denn auch wenn es „nur“ Mehl und Wasser sind. Ich habe dieses blubbernde Etwas erschaffen, also möchte ich damit auch sorgsam umgehen. So albern das klingen mag! 🙂
Mit den Sauerteig Pfannkuchen habe ich gleich mit dem ersten Versuch einen Volltreffer gelandet. Der Sauerteig im Pfannkuchenteig gibt den Pancakes geschmackliche Tiefe. Eine ganz leichte Säure, die aber einfach den Unterschied macht. Zumindest für Daniel, der die Sauerteig Pfannkuchen um Längen spannender und leckerer als die „normalen“ findet. Sie sind leicht fluffig und werfen beim Backen Bläschen. Allerdings werden sie nicht so „plusterig“ wie American Style Pancakes, bei denen Backpulver verwendet wird. Wer sie luftiger haben möchte, kann aber auch bei diesem Rezept mit einem Teelöffel Backpulver nachhelfen.
Rezept Sauerteig Pfannkuchen
Ihr benötigt (für etwa 14 mittelgroße Pfannkuchen):
- 1 Tasse Sauerteig (ich verwende meinen Roggen-Vollkorn-Starter)
- 200 g Mehl
- Prise Salz
- 270 ml Milch
- 2 Eier
- 75 g Zucker
- 50 g flüssige Butter oder Pflanzenöl
- etwas Öl oder Butter zum Fetten der Pfanne
Die Zutaten werden ganz normal in einer Schüssel verrührt und dann nacheinander in einer heißen Pfanne in etwas Butter oder Öl gebacken.
Hinsichtlich Dicke und Temperatur heißt es ein wenig aufpassen Wer seine Pfannkuchen tendenziell dicker mag, sollte eher moderate Hitze benutzen. So werden die Pfannkuchen auch in der Mitte gar und haben Zeit, in der Pfanne noch ein wenig zu gehen.
Wir haben sie dieses Wochenende übrigens mit Frischkäse und Ahornbutter als faules Spätstück verschnabuliert (und naschen gleich die Reste auf der Couch).
Übrigens: Meinen Sauerteig-Ansatz habe ich nach Lutz Geißlers Anleitung auf dem Plötzblog zum Leben erweckt.
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